Wissen zum Thema Streuobst

hier entsteht gerade ein Sammlung von Infos zu Streuobst wie Literaturtipps, Erfahrungen, Unterlagen zu den Schnittkursen, Eigenschaften verschiedener Obstsorten, Empfehlungen usw.

Als Streuobst bezeichnet man hochstämmige, in der Landschaft verstreut stehende Obstbäume verschiedener Obstarten. Sie bereichern nicht nur unser Landschaftsbild, sondern gehören mit ca. 5.000 teilweise sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten zu den wertvollsten Biotopen überhaupt.

Waren starkwüchsige Obstbäume mit Sämlingsunterlagen bis vor 50 Jahren die einzige Möglichkeiten Baumobst zu erzeugen, so wurden sie seither von ertragreicheren, leichter zu bewirtschaftenden kleinwüchsigen Bäumchen aus dem Erwerbsobstbau verdrängt. Diese benötigen jedoch intensivsten Pflanzenschutz. Aber gerade die wirtschaftliche Nutzung ist Voraussetzung für den großflächigen und dauerhaften Erhalt von Streuobstbeständen.

Wenn Sie unsere Arbeit interessiert bzw. Sie diese unterstützen wollen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Wie Sie vielleicht schon wissen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, einhundert historische Apfelsorten in unserem Sortiment anzubieten. Im Herbst / Winter 2010 konnten wir bereits ca. 30 Sorten an alten Apfel- und Birnensorten anbieten. Darunter sind solch feine wie klangvolle Sorten wie 'Köstliche von Charneux', 'Gräfin von Paris', 'Diels Butterbirne', 'Goldparmäne', 'Kaiser Wilhelm', 'Rheinischer Krummstiel', 'Graue Reinette', 'Transparent von Croncels', 'Landsberger Reinette', 'Rote Sternreinette'. Dazu bieten wir Ihnen zahlreiche, nicht mehr bestimmbare aber ungemein geschmackvolle Sorten an, von denen wir hoffen, sie irgendwann sicher bestimmen zu können.

Wußten Sie, daß in der Pfalz in den letzten 500 Jahren ca. 2.200 Baum-Obstsorten nachgewiesen wurden?

Darunter etwa 800 Apfel-, 650 Birnen-, 300 Kirschen- und über 200 zwetschenartige Sorten. Leider wurden bisher erst ca. 400 dieser alten Regionalsorten wiederentdeckt. Die Suche nach alten Sorten gestaltet sich schwierig, weil oftmals nur noch einzelne Baumexemplare existieren. Deshalb bitten der „Arbeitskreis historische Obstsorten der Pfalz“ und wir um Ihre Unterstützung: Melden Sie uns alte Baumexemplare mit seltenen oder regionalen Sortenbezeichnungen, damit diese bestimmt und ggf. vermehrt werden können.

Zu den Bewohnern von Streuobstwiesen gehören viele seltene und gefährdete Lebewesen. Vogelarten wie Gartenrotschwanz, Steinkauz, Mittel-, Klein– und Grünspecht oder Schmetterlinge wie Zitronenfalter, Schachbrett oder Admiral finden ideale Bedingungen. Der Saftfluss von Kirschbäumen dient Hirschkäfern als Nahrungsquelle, abgestorbene Baumstämme sind Kinderstube für ihre Larven. Die Männchen mit ihrem imposanten Geweih sind mit bis zu 9cm Gesamtlänge die größten mitteleuropäischen Laufkäfer.

Auf Baumhöhlen und Spalten älterer Obstgehölze sind Baumbrüter und Baumhöhlenbewohner angewiesen, so z.B. Spechte, Eulen, Siebenschläfer und Fledermäuse wie Braunes Langohr oder Bechsteinfledermaus, die die Hohlräume als Sommerquartier für die Aufzucht der Jungen benötigen. Die blütenbunten Streuobstwiesen sind mit ihrer reichhaltige Insektenwelt in der Dämmerung und nachts Jagdgebiet für weitere Fledermausarten wie Abendsegler, Fransenfledermaus, Mausohr oder Zwergfledermaus.

Neben den Honigbienen sorgen unzählige Wildbienenarten für die Bestäubung der Bäume und nutzen die Blütenvielfalt der mageren Wiesen als Nahrungsquelle, Schlafplatz, Nistmaterial und zur Proviantierung ihrer Larven. Typische Arten sind Roteund Gehörnte Mauerbienen, Sand- und Furchenbienen, Pelzbienen, Seidenbienen und Hummelarten.

In den 1920er und 30er Jahren wurde der Oeschbergschnitt in der Schweiz unter Hans Spreng an der Kantonalen Obst- und Gartenbauschule Oeschberg zur Erziehung großkroniger Obstbäume entwickelt. Von Helmut Palmer wurde die Methode um 1950 nach Deutschland gebracht und weiterentwickelt.

Wir bieten regelmäßig Schnittkurse nach der Öschberg-Palmer-Methode an. Sprechen Sie uns gerne an!